Liebe Community,

schön, dass es dieses Forum gibt. Ich hoffe auf noch mehr Zulauf und regen Austausch.

Ich bin eine extrem feinfühlige Person und nehme Infraschall seit bald 10 Jahren wahr. 

Ich schreibe "wahrnehmen", denn mit dem normalen Hören hat die Schallwahrnehmung wenig zu tun. Ihr habt sicher alle schon mal Ohropax verwendet und festgestellt, dass sich der Schall dadurch kaum ausschalten lässt. 

Für mich ist der Schall mehr eine Vibration (sofern er intensiver ist), den ich vor allem im Oberkörper bzw. Brustraum als Druck spüre. Sehr unangenehm ist das. Der Körper ist quasi der Resonanzraum für den Schall. 

Das selbe gilt für Gebäude, die fest mit der Erde verbunden sind. Auch diese "resonieren" und geben die Schwingungen weiter. Daher ist der Schall in Gebäuden viel deutlicher wahrnehmbar als draußen. 

Aufgrund meiner Feinfühligkeit spüre ich den Schall allerdings auch, wenn ich z.B. im Freien auf einer Bank sitze. Oder mit dem Auto irgendwo ankomme und den Motor ausstelle. Da kann ich dann sofort sagen, ob der Schall gerade intensiver ist. 

Als Quelle des Schalls steht für mich der Erdboden fest, als Ursache vermute ich Gasleitungen. 

Einen Zusammenhang z.B. mit Wind konnte ich nicht feststellen. Auch wird der Schall z.B. keinesfalls stärker, wenn ich an ein laufendes Windkraftrad herantrete. Daher schließe ich Windräder als Verursacher aus.  

Was ich auch feststelle, ist ein Zusammenhang mit Tageszeiten bzw. Wochentagen. Am späteren Nachmittag (wenn viele Menschen von der Arbeit nach hause kommen), nimmt der Schall fast immer zu. 

Dagegen verschwindet er gerne gegen Samstag Nachmittag, um Sonntag Abend ab 22:00 Uhr wieder anzuschwellen. Hier vermute ich einen Zusammenhang mit Industrieanlagen.

Während im letzten Jahrhundert viel mit Öl geheizt wurde, ist in den vergangenen 20 Jahren Gas der Hauptenergieträger geworden. 

Ich nehme an, dass die Dichte des Gasnetzes am eigenen Wohnort für die Intensität des Infraschalls verantwortlich ist. Auch eine Nähe zu einer Hauptleitung, wie z.B. in Blaubeuren, könnte den Schall verstärken.

Ich habe von 2014 - 2020 in München gelebt, nahe der BMW-Werke und dort war der Schall extrem. Jetzt lebe ich im Allgäu, aber auch hier ist recht viel Industrie und der Schall ist mitunter intensiv. 

Es gibt aber auch längere Zeiten ganz ohne Infraschall: z.B. im März / April 2022 für zum Teil eine ganze Woche. Das waren Zeiträume, als plötzlich kein Gas mehr über Nordstream geflossen ist. 

Andere Quellen (Wärmepumpen) kann ich natürlich als Verursacher nicht ausschließen. Dennoch sind diese noch nicht weit verbreitet und erklären kaum, dass der Schall deutschlandweit flächendeckend spürbar ist (wenn man ihn spürt).

Andere Länder habe ich in den letzten Jahren nicht ausprobiert. Ist aber vielleicht einen Versuch wert. Denn: würde ich einen Ort ohne Infraschall finden, ich würde womöglich auswandern.

Alles Liebe und herzliche Grüße aus dem Allgäu,

Suse

🤗