Berechnungsfehler ist kein Grund zur Entwarnung

Gesundheitliche Probleme an Windanlagen nicht klein reden

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hatte in ihrer Studie aus dem Jahr 2014 offensichtlich einen Berechnungsfehler gemacht. Der Hinweis eines wissenschaftlichen Mitarbeiters an der Uni Bayreuth schlug hohe Welle und führte sogar zu einer Entschuldigung von Wirtschaftsminister Altmaier in Richtung Windindustrie. Bürgerinitiativen gegen Windkraft sehen in dem Berechnungsfehler der BGR aber keinen Grund, die gesundheitlichen Probleme von Anwohnern klein zu reden. Im Gegenteil, denn durch immer größere Anlagen nehmen die Beschwerden noch zu. Bekanntlich erzeugen Windkraftanlagen weder gleichmäßige noch omnidirektionelle Schallwellen. Je nach Umdrehungsgeschwindigkeit der Rotoren entstehen gepulste Wellen von ca. 1 Hz bis 1,5 Hz. Zudem sind die Schallwellen gerichtet. In einer bestimmten Bandbreite des Abstrahlwinkels sind höhere Schallpegel zu registrieren, einige Grade davon entfernt ist der Schallpegel geringer.
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Presse berichtet über Brummton in Lützelsachsen

Betroffene schließen sich zusammen

Bereits im 2015 hatte Heike Fillbrandt aus Lützelsachsen einen Kommentar bei brummton.com eingestellt. Mittlerweile hat auch die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) das Thema aufgegriffen und über Lützelsachsen berichtet. Nachfolgend der Kommentar von Heike Fillbrandt aus dem Jahr 2015:
„Den Brummton in Lützelsachsen nehme ich seit Februar 2014 wahr. Ein Baubiologe hat einen Ton bei 100 Hz, das Landratsamt einen bei 50 Hz, aber innerhalb der Grenzwerte gemessen. Nachdem ich von weiteren Betroffenen erfahren habe, habe ich mich entschlossen eine Anzeige aufzugeben. Auf diese und einen Artikel in der Tageszeitung haben sich mittlerweile 25 Menschen gemeldet, die mehr oder weniger in ihrem Alltag beeinträchtigt sind. Wir alle nehmen den Brummton sehr unterschiedlich wahr. Die einen hören ihn sporadisch oder nur in der Nacht, die anderen, wie ich auch, sind 24 Stunden am Tag gestört. Der Brummton ist für mich im ganzen Ort ununterbrochen zu hören, auch im Freien, wobei er in Räumen wesentlich stärker auftritt.
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Wärmepumpen als Störenfriede

Vierzig Prozent Steigerungsrate gegenüber Vorjahr

Mitte Januar 2021 verkündete der Bundesverband Wärmepumpe, dass in Deutschland im vergangenen Jahr 120.000 neue Heizungswärmepumpen installiert wurden. Die Steigerungsrate gegenüber dem Vorjahr beträgt nach Angaben des Verband 40 Prozent. Der größte Zuwachs entfällt dabei auf Luft-Wasser-Wärmepumpen mit 95.000 Geräten und einer Steigerungsrate von 44 Prozent zum Vorjahr.
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Betroffene in Ostholstein gesucht

Ein Brummtonbetroffener berichtet aus dem hohen Norden

Vor vier Jahren habe ich an meinem Wohnort im Norden Ostholsteins erstmals ein Brummgeräusch wahrgenommen. Wie oft beschrieben, klang es, als lasse ein LKW ein paar Häuser weiter den Motor laufen. Nach ein paar Stunden verschwand der Ton wieder. Gelegentlich tauchte das Geräusch wieder auf, aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Vor drei Jahren wurde der Brummton deutlich stärker, immer im Winter und in der Nacht, bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Ich bin nachts um die Häuser gelaufen und habe nach der Ursache gesucht. Es gab Baustellen in der Nähe, die ich in Verdacht hatte. Aber dort war nichts, keine Pumpe, kein Generator, nichts. Irgendwann verschwand der Brummton wieder und kehrte nach einigen Wochen zurück, wieder bei den beschriebenen Wetterbedingungen.
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Schallschutz aus Biomaterial

Pilzmyzel sorgt für eine feste Struktur

Forscher vom Fraunhoferinstitut UMSICHT in Oberhausen arbeiten an einem Schallschutz aus Biomaterial. Eine wesentliche Rolle spielen dabei Pilzgeflechte. Basis ist ein pflanzliches Substrat aus Stroh, Holz und Lebensmittelabfällen, welches mit einem Pilzmyzel vermischt wird. Nach dem Ausdruck auf einem 3D-Drucker durchwachsen die Pilzfäden das gesamte Gemisch und sorgen für eine feste Struktur. Das natürliche Produkt zeichnet sich durch offene Zellwände aus und kann deshalb den Schall gut absorbieren. Neben dem erwarteten hohen Wirkungsgrad besticht auch die ökologische Komponente, denn herkömmlicher Schallschutz besteht hauptsächlich aus künstlichen Mineralfasern oder Kunststoffschäumen.
Der vollständige Artikel findet sich auf der Webseite des Fraunhoferinstituts

Grenzen der Messtechnik

Bei der Ortung von sehr leisen Geräuschen kommt auch eine gute Messausrüstung schnell an ihre Grenzen. Lärmpegel, die unter zwanzig Dezibel (A) liegen, werden selbst von Klasse-1-Mikrofonen nicht mehr erkannt. Besonders gute und folglich auch sehr teure Mikrofone weisen eine Empfindlichkeit von 17 dB auf. Viele Betroffene berichten aber, dass sie den Brummton gar nicht hören, sondern als Vibrationen wahrnehmen. „Mein ganzes Bett vibriert“, ist eine der häufigsten Aussagen. Schwer verständlich wird es für viele Brummtonopfer, wenn die wahrgenommenen Vibrationen mit der Schwingungsaufnahme nicht dokumentiert werden können. Selbst mit empfindlichen dreidimensionalen Sensoren sind leichte Bodenschwingungen oft nicht zu erfassen. Die Messtechnik kommt an ihre Grenzen.
Der gesamte Artikel unter dem Titel „Gefangene des Brummtons“ steht auf http://www.baubiologie-regional.de/news/gefangene-des-brummtons-994.html

Mikrofon auf Reisen

Dem Brummton auf der Spur

Das Low-Noise-Mikrofon der Firma PCB Piezotronics wurde für die Aufnahme von sehr leisen Geräuschen konzipiert. Mit einem geringen Eigenrauschen von 4,6 Dezibel (dB) liegt der Schallaufnehmer um mehr als 10 dB niedriger als ein gutes Klasse-1-Mikrofon. Das „Low Noise“ eignet sich deshalb in Verbindung mit einem frequenzselektiven Schallpegelmessgerät gut für die Brummtonsuche. Nun soll das Mikrofon zusammen mit seinem Besitzer auf Reisen gehen.
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Aktuelles vom Brummton in Steinhöring

Brummton in Steinhöring – eine Chronologie

Regelmäßige Berichte aus Steinhöring bei Ebersdorf lesen Brummtonbetroffene seit dem Jahr 2014. Die Geschichte wird weiter geschrieben. Lesen Sie die folgende Chronologie.

23.8.2020 – Der Bayerische Rundfunk greift Steinhöring wieder auf

Vorgestellt wird die Geschichte von einem Bewohner Steinhörings. „Henning Böhn hat zehn Jahre schlecht geschlafen. Oft hat er tagelang ein tiefes Brummen im Ohr, in der Nacht ist es am schlimmsten. Den tiefen Ton hört er nicht nur, er spürt ihn auch. Er löst Vibrationen im gesamten Körper aus. An längeren Schlaf oder erholsame Nachtruhe ist da nicht zu denken.“
Link zum Artikel über Steinhöring bei br.de
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DIN 45680 steht wieder zur Diskussion

Der aktuelle Entwurf zeigt eine andere Herangehensweise

Die DIN 45680 ist für Brummtonbetroffene eine wichtige Verfahrensgrundlage, denn sie regelt den Umgang mit tieffrequenten Geräuschen. Seit 1997 wurden schon mehrfach Versuche unternommen, diese Norm anzupassen. Der Entwurf aus dem Jahre 2014 sah vielversprechende Änderungen vor; er kam aber nie zur Anwendung. Mittlerweile stellte der Normierungsausschuss das Berechnungsverfahren komplett auf den Kopf. Der Entwurf wurde am 22. Mai 2020 zur Diskussion gestellt. Es gibt ein völlig neues Berechnungsverfahren für den Frequenzbereich zwischen acht Hertz und hundert Hertz. Zur Beurteilung der Messergebnisse kommt der sogenannte „Anhaltswert“ zur Anwendung. Die Vorgabe lautet 25 dB(A) während der Nachtphase von 22 bis 6 Uhr und 35 dB(A) in der Zeit zwischen 6 Uhr und 22 Uhr. Liegen auffällige Messergebnissen im Frequenzbereich kleiner acht Hertz vor, soll das gesamte Spektrum zwischen 1 Hz und 20 Hz gesondert betrachtet werden. Dafür wurden aber (noch) keine Anhaltswerte festgelegt.
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Liebe Brummtonbetroffene, bitte berichtet in dieser Rubrik von den eigenen Erfahrungen – ob Problemlösung oder Weitersuche. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, von einer erfolgreichen Brummtonsuche oder einer gelungenen Schalldämpfungsmaßnahme zu berichten; oder aufzuzeigen, wie der Umgang mit Behörden war; oder, oder, oder …

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Joachim Weise