Kategorie-Archiv: Studien

Wie tief der Mensch hören kann

Eine beträchtliche Spannweite ist möglich

Der Bereich Geräuschmesstechnik der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage, inwieweit niederfrequente Schallpegel oder sogar Infraschall hörbar sind. Eine interessante Zusammenfassung bieten die PTB-Mitteilungen aus dem Jahr 2022. Dr. Marion Bug und Dr. Christian Koch kommen zu dem Ergebnis, dass von einer unterschiedlichen Sensivität im Einzelfall auszugehen ist, d.h. der wahrgenommene Schallpegel wies bei den Probanden der Studie eine große Spannweite aus. Bei einer Frequenz von kleiner 10 Hertz muss der Pegel eine hohe Intensität ausweisen, die mindestens 110 Dezibel beträgt. Als weitere interessante Erkenntnis zeigte sich, dass die Anwesenheit von „moderat lautem“ Hörschall die Wahrnehmungsschwelle für Infraschall erhöhte. Auf diesem Gebiet ist noch weiterer Forschungsbedarf notwendig, so die Autoren.

Mit tiefen Frequenzen Erfahrungen sammeln

Ein Eigenexperiment zum tieffrequenten Schall

Audacity ist eine kostenlose Software zur Auswertung von Audiodateien. Aber das Programm kann noch mehr: Du kannst damit frequenzselektiv Geräusche erzeugen und wahrnehmen, wie unangenehm ein Ton beispielsweise bei 40 Hertz klingt. Du kannst auch ein Frequenzband abhören und den Unterschied der Höhenlage feststellen, z.B. den Bereich zwischen 50 Hertz und 100 Hertz. Die ganz tiefen Frequenzen von kleiner 30 Hertz lassen sich meiner Erfahrung nach nicht darstellen. Bitte seid beim Abhören vorsichtig. Der Kopfhörer sollte zunächst auf die niedrigste Stufe eingestellt sein und kann langsam gesteigert werden. Bitte schickt Eure Erfahrungen an info@brummton.com oder schreibt einen Kommentar dazu.
Es gibt noch mehr Tongeneratoren, mit denen man Geräusche frequenzselektiv erzeugen kann. Aus der Leserschaft von brummton.com kam folgender Vorschlag: https://www.szynalski.com/tone-generator/ – Bitte auch hier beachten: Vorsicht mit der Tonhöhe!
Herzliche Grüße, Joachim Weise

Berechnungsfehler ist kein Grund zur Entwarnung

Gesundheitliche Probleme an Windanlagen nicht klein reden

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hatte in ihrer Studie aus dem Jahr 2014 offensichtlich einen Berechnungsfehler gemacht. Der Hinweis eines wissenschaftlichen Mitarbeiters an der Uni Bayreuth schlug hohe Welle und führte sogar zu einer Entschuldigung von Wirtschaftsminister Altmaier in Richtung Windindustrie. Bürgerinitiativen gegen Windkraft sehen in dem Berechnungsfehler der BGR aber keinen Grund, die gesundheitlichen Probleme von Anwohnern klein zu reden. Im Gegenteil, denn durch immer größere Anlagen nehmen die Beschwerden noch zu. Bekanntlich erzeugen Windkraftanlagen weder gleichmäßige noch omnidirektionelle Schallwellen. Je nach Umdrehungsgeschwindigkeit der Rotoren entstehen gepulste Wellen von ca. 1 Hz bis 1,5 Hz. Zudem sind die Schallwellen gerichtet. In einer bestimmten Bandbreite des Abstrahlwinkels sind höhere Schallpegel zu registrieren, einige Grade davon entfernt ist der Schallpegel geringer.
Weiterlesen

Umweltbundesamt stellte Studie vor

Am 14. März 2017 hat das Umweltbundesamt (UBA) in Berlin im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung Zwischenergebnisse des Forschungsvorhabens „Tieffrequenter Lärm in Wohngebieten“ sowie einen Handlungsleitfaden vorgestellt. Weiterhin wurden die Fortschritte bei der Überarbeitung der Norm DIN 45680 und bereits verfügbare Hinweise zur Minderung der Lärmbelastung präsentiert. Einige Brummtonbetroffene waren bei der Veranstaltung anwesend. https://www.umweltbundesamt.de/service/termine/tieffrequenter-laerm-in-wohngebieten